EU-Projekttag am Gymnasium Philippinum Weilburg: Lehrerin für 4 Unterrichtsstunden
Der EU-Projekttag führte mich für insgesamt 4 Unterrichtsstunden ins Gymnasium Philippinum Weilburg. In zwei Gruppen mit je etwa 75 Schülerinnen und Schülern sprachen und diskutierten wir über aktuelle politische Themen in Deutschland und Europa. Wieviel verdienen Sie? Wer ist Ihr Lieblingskollege? Wie sieht Ihr Tag in Berlin aus? Wie arbeiten Sie in der Koalition mit den anderen Parteien zusammen? Wie finden Sie Olaf Scholz? Was halten Sie von der Cannabislegalisierung? Wie stehen Sie zum Wahlalter ab 16? Waren nur einige Fragen der Schüler. So wie Tagespolitik auch auf ihrem Zettel stand, so diskutierten wir ausführlich zum Wahlalter ab 16.
Und das Erstaunliche: Die Mehrheit der Schülerinnen und Schüler hatte sich zu Beginn der Diskussion für ein Wahlalter ab 16 auch bei der nächsten Bundestagswahl ausgesprochen. Als Argumente dafür wurden ein gesteigertes Interesse an Politik und die Zukunft der Jugend, um die es schließlich geht, angeführt. Dagegen sprachen für einige junge Menschen jedoch der mögliche Einfluss der Eltern auf das Wahlverhalten und die fehlenden eigenen Erfahrungen und Reife junger Menschen, um so wichtige Wahlentscheidungen treffen zu können.
Die intensive Diskussion und der Austausch der Argumente brachte im Ergebnis schließlich eine Umkehr der Meinung hervor. Nun waren nur noch ein Drittel für ein Wahlalter ab 16 Jahren. Ein spannendes Thema, dass die Jugend bewegt, weiterhin gut durchdacht und intensiv diskutiert werden muss.
Und: Junge Menschen haben zwar in der Regel noch mehr Zukunft vor sich, aber auch die älteren und alten Menschen haben noch Zukunft - wenn auch etwas weniger - die sie gestalten. Und dies zumeist auch im Hinblick und Interesse ihrer Kinder und Enkelkinder.