Katja Adler

Interview im berlinbubble Newsletter

Mehrere Erhebungen zeigen, dass die Corona-Zeit viele Kinder und Jugendliche erheblich in ihrer Entwicklung zurückgeworfen hat. Welchen Handlungsspielraum hat der Bund, um den Betroffenen ganz konkret zu helfen?

Kinder und Jugendliche zeigen neben Entwicklungsverzögerungen auch teilweise massive psychischen Belastungen. Aufgrund langer Wartelisten für psychotherapeutische Behandlungsplätze können notwendige Therapien nicht oder nur sehr verzögert wahrgenommen werden. Ich setze mich derzeit für eine kurzfristige Kostenübernahme auch privater Psychotherapien ein. Langfristig werden wir die psychotherapeutische Bedarfsplanung reformieren. Wichtig ist es jetzt, Kita- und Schulschließungen zum Herbst/Winter hin zu vermeiden. Für 2023 ist ein “Zukunftspaket” geplant, welches das Ziel hat, Kinder und Jugendliche vor Ort nachhaltig bei Bewegung, Kultur und Gesundheit zu unterstützen.

Kaum eine Forderung wird von Unternehmensvertreter so oft erhoben, wie die nach fairen Wettbewerbsbedingungen auf dem europäischen Binnenmarkt. Europäische Richtlinien eröffnen natürlich Spielräume für nationale Gesetzgeber, diese streng oder weniger streng umzusetzen. Wie kann es gelingen, den fairen Wettbewerb auf dem europäischen Binnenmarkt zu stärken; hin zu einem Level Playing Field?

Die europäischen Wettbewerbsregeln gewährleisten, dass Unternehmen unabhängig ihrer Größe in einem freien und fairen Wettbewerb stehen, damit genügend Raum für Innovation und Wachstum besteht. Gleichzeitig muss Sorge dafür getragen werden, dass eine Verzerrung des Level Playing Fields im europäischen Binnenmarkt durch Drittstaatensubventionen (z. B. China, USA) Einhalt geboten wird. Nur so können europäische Unternehmen auch international bestehen.

Was ist Ihr Lieblingsort in Berlin-Mitte und warum ist er das?

Es ist das Brandenburger Tor. Mich zieht es immer wieder hierher. Dieser Platz ist für mich magisch, war ich als Kind/Jugendliche öfter in Berlin und habe immer wieder ehrfürchtig auf die Mauer und in Richtung Westberlin geschaut. Das Brandenburger Tor blieb dabei unerreichbar und konnte nur von der Ferne betrachtet werden. Manchmal habe ich hinter der Mauer Menschen auf einem Podest zu uns rüber blicken sehen. Das war für mich verstörend und sehnsuchtsbildend zugleich. Heute gehe ich sehr bewusst durch das Tor, über den Platz des 18. März und den Pariser Platz und genieße noch immer dieses wunderbare, freie Gefühl.