Kinderschutz im Netz als Thema beim parl. Frühstück und im FSFJ-Ausschuss
Kinderschutz gehört in die tägliche Debatte insbesondere auf politischer Ebene. Gut daher, stand dieses drängende Thema als Fachgespräch im Familienausschuss und einen Tag später bei einem parl. Frühstück mit World Vision auf der TO. Im Ausschuss zu Gast waren mit Martina Link (Vizepräsidentin des BKA), Joachim Türk (Vizepräsident des Kinderschutzbundes) und Kerstin Claus (UBSKM) drei Experten, die allesamt für mehr Kinderschutz im Netz, besonders im Hinblick steigender Zahlen von sexualisierter Gewalt, eintraten.
Frau Link plädierte dafür, den Kinderschutz, angesichts fortschreitender Technik, technologieoffen zu denken. Für ihren Arbeitsbereich wies sie darauf hin, dass sich die Polizei mit spezialisierten Dienststellen auf die Gefahren der sexualisierten Gewalt gegenüber Kindern und Jugendlichen entsprechend in der Ausbildung vorbereitet. Herr Türk hob hervor, dass der Kinderschutz eine gesellschaftliche Gesamtstrategie braucht, mit mehr Wissen und Forschung über die Dunkelziffer von Übergriffen im Netz. Eine allgemeine Chatkontrolle und anlasslose Datensicherung sieht er kritisch.
Als Schirmherrin begleiten durfte ich ein parl. Frühstück mit World Vision. Wir diskutierten u. a. auch mit internationalen Gästen, wie wir das Spannungsfeld Kinderschutz vs. Datenschutz in Einklang bringen können. Darauf aufbauend, wies Ulrich Berger, Geschäftsführer von D-64, darauf hin, dass die Digital- und Kinderschutzszene momentan noch zu sehr nebenher laufen. Es braucht hier mehr Dialog, um Kinderschutz abseits einer Chatkontrolle in der digitalen Welt verankern zu können. Besonders Gaming-Chats sind schon heute ein beliebtes Einfallstor für Pädophile. Anbieter und Plattformen müssen hier mehr moderieren und die Chats sicher vor sexualisierter Gewalt machen.