Rede zum Kinderkopftuchverbot in Kitas und Schulen
Rede zum Oppositionsantrag Kinderkopftücher in Kitas und Schulen verbieten:
Gehört das Kopftuch zum Islam als religiöses Zeichen oder ist es vielmehr Ausdruck einer politischen Auslegung dieser Religion?
Eine Frage die auch in Deutschland diskutiert werden muss, schließlich sind sich selbst Muslime oder Koranwissenschaftlerinnen und Koranwissenschaftler diesbezüglich bis heute nicht einig.
Denn auch wenn das Kopftuch als religiöses Symbol gesehen wird, ist zu erkennen, dass es Frauen und Mädchen zu unterdrücken und ihre Persönlichkeitsrechte zu verletzen vermag.
Ein Blick in den Iran kann helfen, dies zu erkennen:
▶️ Jina Masha Amini starb, weil sie ihr Kopftuch angeblich nicht richtig trug.
▶️ Meine Patin Fatemeh Harbi, Mutter von zwei Kindern, wurde zu 5 Jahren Haft verurteilt, weil sie ihr Kopftuch angeblich nicht richtig trug.
▶️ Armita Geravand starb, weil sie ihr Kopftuch angeblich gar nicht trug.
Nur drei erschütternde Beispiele von Frauen, die aufgrund des dort geltenden Kopftuchzwangs Leid, Gewalt und Tod erfahren haben.
20.000 Menschen wurden dort in ihrem Kampf für Freiheit verhaftet und zum Teil zum Tode verurteilt.
In Deutschland gilt unsere grundrechtlich verbriefte Religionsfreiheit, die auch das Tragen von religiösen Symbolen einschließt, solange kein anderes Grundrecht dadurch beeinträchtigt wird.
Wie ist es daher mit dem Recht des Kindes auf freie Persönlichkeitsentwicklung zu vereinbaren? Erst recht stellt sich die Frage in öffentlichen Einrichtungen wie KiTas und Schulen, wo insbesondere Mädchen entdecken sollen, welche Fähigkeiten sie besitzen.
Die Debatte müssen wir führen, nicht jedoch auf den Köpfen der Kinder in öffentlichen Einrichtungen.