Rede zur Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen

Rund 180.000 Frauen und Mädchen werden jedes Jahr Opfer von häuslicher Gewalt. Das ist nicht nur eine persönliche Tragödie, das ist eine gesellschaftliche Katastrophe. Es braucht dringend konkrete Maßnahmen, wie mehr Plätze in den Frauenhäusern oder eine Stärkung der Prävention, um Frauen besser zu schützen und sie besser zu unterstützen.
Jeder zweite, dieser geschlagenen Frauen hat auch Kinder. Der Fokus muss daher genauso auch auf die Kinder als die unschuldigsten Opfer in der dramatischen Spirale aus Gewalt und Traumatisierung, gerichtet werden. Kinder, die Gewalt hautnah erleben – sei es, dass sie selbst Opfer von Schlägen und Demütigungen werden, oder dass sie Zeugen von Gewalt gegen ihre Mütter sind. Diese Kinder haben nicht nur Angst und sind unsicher im eigenen Zuhause, sie tragen oft auch tiefe seelische Wunden davon, die sie ein Leben lang begleiten.
Untersuchungen belegen, dass Kinder, die Gewalt miterleben, ein erhebliches Risiko tragen, später entweder selbst gewalttätig oder erneut Opfer von Gewalt zu werden. Das heißt, die Gewalt in den Familien pflanzt sich fort – von einer Generation zur nächsten.
Wenn wir diesen Kreislauf durchbrechen wollen, müssen wir konsequent handeln und u. a. folgende Maßnahmen ergreifen:
▶️ Eine nationale, digitale Datenbank, die Frauenhäusern ermöglicht, ihre Kapazitäten in Echtzeit zu melden.
▶️ Besseres Monitoring, breite Forschung und die Verbesserung der Prävention.
▶️ Ausbau von Second-Stage-Einrichtungen, um den Frauen und ihren Kindern eine niedrigschwellige Unterstützung zu ermöglichen.